Hörfeldmoor Steiermark
Revitalisierung, Renaturierung, Artenschutz
Mühlen
von P. Hochleitner
Die ersten Arbeiten hinsichtlich Renaturierung und Gewässeranlagen wurden bereits mit dem LIFE-Projekt 1997-2000, Projektträger Naturschutzverein Hörfeld-Moor, durchgeführt. Mit Hilfe des LIFE-Projektes wurden Pflegeverträge zur Erhaltung der Feuchtwiesen abgeschlossen, Feuchtwiesenmahd wiederaufgenommen, verbrachte Niedermoorflächen entbuscht, Fichtenaufforstungen entfernt, Kleingewässer errichtet und durch Flächenankauf wertvolle Biotopstrukturen gesichert. Mit die Einrichtung von Dauer-Beobachtungsflächen wurde die Effizienz der Maßnahmen sichergestellt. (Krainer 2000)
Seit 2015 folgten weitere Maßnahmen wie Fortführung der Renaturierung von Fichtenforsten auf Moorboden, Entfernung von Gehölzen, Mahd von Schilfflächen und insbesondere die Anlage von bislang 117 kleinen und mittleren Gewässern im Norden und Süden des Steirischen Hörfeldmoores. Mehrere Initiativen wurden dabei aufeinander abgestimmt durchgeführt. Beginnend mit der ornithologischen Revision des Gebietes (Probst 2017) werden die Arbeiten durch ein ornthologisches und amphibienkundliches Monitorng begleitet.
Übersicht zu Gewässeranlagen im Hörfeldmoor Steiermark NORD.
Im Rahmen des NATURA 2000 Gebietsmanagements wurde über die Baubezirksleitung Obersteiermark-West zusammen mit dem Naturschutzverein Hörfeldmoor ein Konzept erstellt, mit dem der Verordnung entsprechenden Ziel den günstigen Erhaltungszustand EU-relevanter Schutzgüter nach der FFH-Richtlinie und Anhang I Arten der Vogelschutz-Richtlinie, zu bewahren oder wiederherzustellen.
Ebenfalls erforderlich ist die Erhaltung der Brut-, Mauser- und Überwinterungsgebiete sowie der Rastplätze im Wanderungsgebiet für regelmäßig vorkommende Zugvögel, die nicht in Anhang I geführt werden. Großes Augenmerk wird dabei auch auf jene Arten gelegt, die in der Liste für den Vogelschutz prioritärer Arten (Dvorak et. al 2017) angeführt sind, wie dem Braunkehlchen.
Der Hörfeldverein sorgte auch zeitgerecht für die Einholung der erforderlichen naturschutzrechtlichen Bewilligungen. Mit diesem naturschutzfachlichen Projektanteil wurde schlussendlich auch die Neuanlage eines Teiles des Emmi Antes-Steges ermöglicht, welche über das vom Naturparkverein Zirbitzkogel-Grebenzen beantragte LE-Projekt „NaturErLebensRaum Hörfeld-Moor“ finanziert wurde.
Im Vorfeld zu den hier umgesetzten Gewässeranlagen wurde im Rahmen des Gebietsmanagements sowohl im steirischen als auch im kärntnerischen Anteil bereits zuvor, mit finanzieller Unterstützung durch das Naturhistorische Museum Wien über Birdlife-Österreich im Rahmen des Projektes Vielfalt-Leben IV, begonnen ausgewählte Flächen wieder fit zu machen und einer nachhaltigen Bewirtschaftung zuzuführen. Im Vordergrund steht hierbei das Braunkehlchen. Hierfür wurde natürlicher Gehölzaufwuchs entfernt, teilweise noch vorhandene Fichtenforste geschlägert (Gewässeranlagen) und im Bereich ehemaliger, standortsfremder Fichtenaufforstungen der Boden mit verbliebenen Wurzelstöcken mit einer Fräse bearbeitet und aufbereitet.
Erwähnt werden soll hier auch die Anlage von 17 Kleingewässern während der letzten Jahre durch den Naturschutzbund auf den eigenen Grundstücken 125/32 und 125/34 im nördlichen Bereich des Steirischen Hörfeldmoores.
Die Umsetzung sämtlicher Maßnahmen erfolgte überwiegend auf Grundstücken des Naturschutzvereines Hörfeld Moor und auf Grundstücken im Eigentum Land Steiermark, ABT 13-Umwelt und Raumordnung. Die Uferabflachung und Abdämmung des Hasler Teiches erfolgte in dankenswerter Weise mit Zustimmung des Grundeigentümers Peter Hasler. Dank auch an Herrn Olschenegger, der den Verlust einiger Sumpf-Fichten im Grenzbereich seines Grundstückes tolerierte, die im Zuge der Gehölzentfernung verschwunden sind sowie den Herren Bernhard Wallgram und Rupert Ferner für Möglichkeiten der Zufahrten mit dem Bagger über ihre Grundstücke.
Projekt im Rahmen des Österreichischen Programms für die Ländliche Entwicklung 2014 - 2020. Studien und Investitionen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des natürlichen Erbe. Mit finanzieller Unterstützung von Land Steiermark und Europäische Union.
Mit finanzieller Unterstützung durch: Vielfalt Leben - Naturhistorisches Museum, Wien und birdlife Österrreich.
Quellen, Literatur
Probst, R. 2017: Status und Schutz der Vögel im Hörfeld, Teil Steiermark − Workshop vom 25.09.2017; Mühlen. Im Auftrag Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Referat Naturschutz.
Dvorak, M., A. Landmann, N. Teufelbauer, G. Wichmann, H.-M. Berg & R. Probst 2017: Erhaltungszustand und Gefährdungssituation der Brutvögel Österreichs: Rote Liste (5. Fassung) und Liste für den Vogelschutz prioritärer Arten (1. Fassung). Egretta 55: 6-42.
Krainer, K. 2000: Das LIFE-Projekt Hörfeld-Moor. Kärntner Naturschutzberichte, Band 5.