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Haslobermoor - StLVW

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Haslobermoor
Renaturierung, Ampibien
Adendorf, Neumarkt

Auf rund 0,8 ha wurden hier auf einer privat zur Verfügung gestellten Moorfläche in Vockenberg Fichtenbestände entfernt und in einen Laubmischwald mit Grau-Erlen, Schwarzerlen, Bergahorn überführt.
Die 15 angelegten Gewässerstrukturen sind bereits Heimat für Gelbbauchunken. Von einem nur wenige Meter entfernten Vorkommen des Alpenkammmolches, ist im Laufe der nächsten Jahre eine Ausdehnung auf die Gewässer zu erwarten.
Die Schwarzerle war hier in der Moorfläche mit einigen Exemplaren, die sich zwischen den Fichten gehalten haben, bereits vorhanden. Es ist nicht das erste Mal, dass wir diese Baumart im Bereich von Mooren entdeckt haben (Hörfeldmoor Steiermark, Dürnbergermoor).
Alpen-Kammmolch Anhang II, IV FFH-Richtlinie
Auszug aus dem Bericht
Frau Maria Präsent aus Vockenberg hat eine großflächige Vermoorung von rund 0,8 ha südwestlich ihres Anwesens zur Anlage von Gewässern zur Verfügung gestellt. In einem angrenzenden Löschteich wurden 2018 von der Mitarbeiterin Christine Orda Alpen-Kammmolche bestätigt. Die Vermoorung liegt im Vogelschutzgebiet bzw. geht etwas über dieses hinaus. Durch das Projekt sind positive Auswirkungen auf die Avifauna zu erwarten. In der Natur handelte es sich um eine Fichtenaufforstung auf Moorboden. Stellenweise findet sich typische Vegetation nasser Bereiche. Außerdem befinden sich unter dem Kronendach der Fichten höhere Mengen an Totholz (Laubholz). Die Fichten wurden unter Einsatz einer Seilwinde bodenschonend herausgezogen. Totholz wird zur Gänze belassen. Es folgten Gestaltungsmaßnahmen durch Baggerarbeiten, Einbau von Totholz und Wurzelstöcken sowie Baumpflanzungen mit Schwarzerle, Bergahorn und Wild Obst.
Auch große Bestände mit dem Drüsigen Springkraut wurden sukzessive entfernt. Ein wichtiger Schritt, denn auf den offenen Böden wäre mit einer massiven Ausbreitung zu rechnen gewesen. Insgesamt wurden 15 Gewässer angelegt. Im Juli 2019 konnten an drei der Gewässer bereits Gelbbauchunken anhand von Rufen nachgewiesen werden. Die Kammmolch Population wird nach dem trockenen Sommer wohl noch eine gewisse Zeit brauchen um zu wachsen. Die Bedingungen sind jedenfalls mehr als ideal und ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung des Erhaltungsgrades in der Region.
Wie so oft während der letzten Jahre treffen wir, wie auch hier, in Feuchtgebieten der Passlandschaft (Dürnbergermoor, Hörfeldmoor) unerwartet auf Schwarz-Erlen.
Der vorliegende Komplex soll als parkartiger Laubwald entwickelt werden, wobei in den trockenen Randbereichen Wild- und Edelobstsorten eingebracht wurden. An und in den Gewässern wird das Sumpfblutauge etabliert. Armleuchteralgen dürften wie oft bei solchen Neuanlagen von selbst aufkommen. Dadurch werden die Bedingungen für Molcharten optimiert. Typische regionale Arten der Nasswiesen wie Kuckucks-Lichtnelke, Schlangenknöterich, Trollblume ergänzen die natürlich vorhandene Vegetation. Die Samen der Pflanzen stammen aus händischer Sammlung aus den regionalen Feuchtgbieten.
Anschrift

Steirische Landesvogelschutzwarte
Stadlob 215 - 8820 Neumarkt in der Steiermark
0676 86641361   
peter.hochleitner@stmk.gv.at



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